Interview: Werner Beckmann (Präparator)

Heute möchten wir Ihnen eine wichtige Person für die Erneuerung unserer Ausstellung vorstellen. Werner Beckmann ist Präparator und hat viele Jahre seinen Beruf im LWL-Museum für Naturkunde in Münster ausgeübt. Seit Juli 2017 hat sich Werner Beckmann eine neue Herausforderung gesucht: Für die neue Dauerausstellung im Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel wird er verschiedene Tiere und Pflanzen präparieren und konservieren sowie neue Dioramen bauen. Dafür kommt er nun regelmäßig nach Fedderwardersiel.

Präparator Werner Beckmann bei der Arbeit.

1.) Wieso bist Du Präparator geworden?

Ich sollte eigentlich Autoschlosser werden, bin aber schon immer gerne in der Natur unterwegs gewesen. Eine Bekannte meines Vaters, hatte die Idee, dass ich ein Praktikum bei einem Präparator machen könnte. Ich war hellauf begeistert und ab da wusste ich, dass ich Präparator werden möchte.

2.) Was macht die Arbeit eines Präparators aus?

Ich will was erhalten. Die Natur erhalten und so darstellen wie sie ist. Außerdem ist es wichtig seltene Tiere für die Nachwelt zu erhalten. Dafür sind gut ausgebildete Präparatoren wichtig. Was erstmal weg ist, ist weg. Das bekommt man nicht wieder.

3.) Was magst Du an deinem Beruf?

Das Präparieren von Tieren und das Reproduzieren der Natur. Alles in der Natur ist vergänglich. Im Winter sieht die Natur anders aus als im Sommer oder im Herbst. In den Dioramen kann der Museumsbesucher sich das auch anschauen, wenn es draußen nicht zu sehen ist.

Außerdem finde ich es toll mir immer wieder neue Techniken zu erarbeiten um möglichst naturgetreue Nachbilder herstellen zu können. Hier gibt es immer wieder neue Herausforderungen.

4.) Was waren die Highlights in deinem Beruf als Präparator?

Erstens: Das Skelett von einem Hummelkolibri habe ich ganz am Anfang meiner Karriere fertig gestellt. Der kleinste lebende Vogel, den es gibt. Da musste jede kleinste Rippe an ihrem Ort hängen bleiben.

Zweitens: Ein großer Pottwal. Es war ein echtes Highlight das Skelett dieses großen Tieres wieder zusammenzusetzen.

Drittens: Die letzte Arbeit die ich vor meiner Rente im LWL-Museum für Naturkunde gemacht habe waren 2 Gorillas. Ein Silberrücken und ein Gorillaweibchen. Zwei schöne Tiere. Die Chance Gorillas zu präparieren bekommt auch nicht jeder.

5.) Neue Herausforderung Fedderwardersiel. Was bedeutet das für Dich?

Ich bin so gerne bei Euch an der Küste. Irgendwie ist das ja schon meine zweite Wahlheimat.

Eine Herausforderung ist das hier schon. Ich muss ja ganz anders arbeiten als ich es gewohnt bin. Hier muss ich auch einiges improvisieren und habe nicht immer die optimalen Voraussetzungen. Aber das macht ja auch Spaß, sich trotz beschränkter Mittel zu überlegen wie ich ein tolles, zufriedenstellendes Ergebnis erreichen kann.

6.) Woran arbeitest Du zurzeit in Fedderwardersiel?

Ich kümmere mich um die Salzwiesenpflanzen für das neue Salzwiesendiorama. Den Strandflieder und den Strandwegerich habe ich schon so gut wie fertig. Beim Dreizack bin ich gerade dabei. Die Strandaster ärgert mich noch ein bisschen. Der Queller ist auch gerade noch eine große Herausforderung, aber das bekommen wir alles hin.

7.) Hobbys:

Musik und mein Oldtimer. Ein Mercedes 190SL Baujahr 1959. Selbst restauriert.

Als Musiker bin ich in vier Bands aktiv. 1 Bigband und 3 Soulbands. Wenn ihr wollt spielen wir auch gerne mal hier bei Euch an der Küste.

 

 

 

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