Die Salzwiesen

Salzwiesen sind einzigartige Lebensräume, welche sich in den Übergangsbereichen zwischen Meer und Land befinden.

Eine Salzwiese entsteht, indem bei jeder Flut kleine Schwebeteilchen in das ufernahe Watt geschwemmt werden. In der Hochwasserzeit verringert sich die Strömung und es bildet sich eine dünne Schlickschicht. Dort siedeln sich die sogenannten Pionierpflanzen an. Zu diesen gehören der Queller und das Schlickgras. Sie können den hohen Salzgehalt des Bodens am besten vertragen. Das Land vor dem Deich wächst von nun an ca. einen Zentimeter pro Jahr und wird immer seltener von der Flut erfasst. So können nach und nach immer mehr Pflanzenarten Fuß fassen.

Strandflieder

Die Salzwiesen bieten einen Lebensraum für ungefähr 50 Vogelarten und 2000 andere Arten wie z.B. Insekten, Spinnen, Krebse, Schnecken sowie Fadenwürmer, Wimperntierchen und andere Vertreter der Mikrofauna. Es ist ihnen durch besondere Anpassung an diesen regelmäßig überfluteten Lebensraum gelungen, die Salzwiesen für sich zu erobern. 800 dieser Arten sind komplett auf die Salzwiesen spezialisiert und kommen ausschließlich auf den Salzwiesen des Wattenmeers vor.

Die Salzwiesen bremsen den Wellengang ab und schonen somit die Deiche. Der Schutz dieses Ökosystems führt unter anderem zu wachsenden Brutvogelbeständen und im Sommer zu einem bunten Blütenmeer. Für Küstenvögel wie den Austernfischer oder den Rotschenkel sind die Salzwiesen ein ideales Brutgebiet. Es werden jährlich rund 100.000 Brutpaare im Nationalpark gezählt.

Rotschenkel

Ein Charaktervogel der salzwiesen ist der Rotschenkel. Er ist an seinen leuchtend roten Beinen bzw. seinem roten Schnabelansatz und einem weißen Keil unter den Flügeln zu erkennen. Am besten zu beobachten ist der Rotschenkel zwischen März und Ende September. Währende der Brutzeit bauen die Rotschenkel kleine Nestmulden auf dem Boden, in welche die Weibchen zwischen Ende April und Anfang Mai vier Eier legen. Nach etwa 22-26 Tagen schlüpfen die Küken. Das Paar bebrütet und pflegt den Nachwuchs gemeinsam. Bereits kurz nach dem Schlüpfen verlassen die Jungvögel gemeinsam mit ihren Eltern das Nest. Die Eltern führen die Jungtiere zu Plätzen mit einem hohen Nahrungsangebot. Nach etwa 5-6 Wochen sind die Jungtiere erwachsen.

Rotschenkel

Wenn ihr jetzt im Mai auf einem der Wanderwege oder Lehrpfade durch die Salzwiesen spaziert, könnt ihr den Rotschenkel kaum übersehen oder überhören. Von einer erhöhten Warte aus sichern die Vögel ihr Brutrevier und bewachen ihre Küken. Wenn ihr ihnen zu nahe kommt, warnen Rotschenkeleltern hartnäckig mit einem “Kly-kly-kly…”, um dann im letzten Moment mit einem “Tüht” davonzufliegen. Wenn ihr einen aufgeregten Austernfischer oder Rotschenkel seht, dann seid ihr wahrscheinlich gerade seinem Nest oder seinen Jungtieren sehr nahe gekommen. Geht dann bitte zügig weiter und lasst den Tieren die nötige Ruhe bei der Aufzucht ihrer Jungtiere. Mit einem Fernglas könnt ihr sie auch aus einiger Entfernung noch gut beobachten.

Am Hafen 4

26969 Butjadingen

04733-8517

04733-8550

info@museum-fedderwardersiel.de

Website