Die kleinen Helden des Watts – Wattwürmer und ihre Rolle im Ökosystem

Hast du schon gewusst, dass im Watt Millionen kleiner Ingenieure leben, die jeden Tag den Meeresboden umgraben?

Der Wattwurm wirkt auf den ersten Blick nur wenig spektakulär. Er lebt verborgen im Meeresboden und nur kleine Sandhäufchen verraten seine Anwesenheit. Dabei ist er ein echtes Kraftpacket des Wattenmeeres.

Der bis zu 20cm lange Wurm gräbt sich in u-förmige Röhren ein und frisst dabei Sand, aus dem er winzige Nährstoffe herausfiltert. So „pflügt“ er den Wattboden Tag für Tag um. Dabei bewegt ein einzelner Wattwurm ungefähr 25kg Sand im Jahr!

Durch seine unermüdliche Arbeit sorgt der Wattwurm dafür, dass Sauerstoff in tiefere Bodenschichten gelangt und andere Lebewesen mit Nährstoffen versorgt werden. Das nennt man auch Bioturbation.

 Für viele Vögel wie der Knutt oder die Pfuhlschnepfen ist der Wattwurm eine wichtige Nahrungsquelle. Junge Plattfische ernähren sich ebenfalls zu großen Teilen von Wattwurmschwanzstückchen. Der Verlust wurmt ihn nicht besonders – die verbliebenen Segmente wachsen in der Länge nach. Bis zu 30 Mal kann er diesen Trick in seinem Leben anwenden. Wird er dann doch gefressen sorgen die hinterlassenen Röhren  für neue Strukturen und ein ideales zu Hause für Kleinstlebewesen.

Die „Ökosystem-Ingenieure“ spielen also eine bedeutende Rolle im Nährstoffkreislauf und in der Lebensraumgestaltung unseres Meeresbodens. Sie leisten einen großen Beitrag für die einzigartige Dynamik des Wattenmeeres!

Beim nächsten Spaziergang durchs Watt: Denk daran, dass unter deinen Füßen viele kleine Helden arbeiten – leise, unsichtbar und doch unverzichtbar.


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