Wusstest du, dass der Seehund jeden Sommer ein neues Fell bekommt?
Das Fell von Seehunden ist grundsätzlich sehr dicht und durch Talg wasserundurchlässig. Es schützt sie vor Austrocknung und Beschädigung der Haut, wenn sie sich an Land aufhalten.

Der in den Sommermonaten stattfindende Fellwechsel wird angeregt durch Wärme und UV-Licht. Hierbei wird die Vitamin-D-Produktion angeregt, die wichtig für das Wachstum des Haarkleides ist. In der Zeit von Mai bis Ende September halten sich die Meeressäuger gerne auf Sandbänken auf, um Junge zu gebären, sie zu säugen und dann einmal jährlich ihr Fell zu wechseln.
Das abgenutzte rot-braune Haarkleid wird durch ein silber-graues ersetzt. Die auffällige Fleckung der Seehunde ist individuell und kehrt mit jedem Fellwechsel zurück.

Während des Fellwechsels liegen Seehunde häufig auf dem Trockenen, um ihn so schnell wie möglich durchzuführen. Bei sehr kalten Temperaturen oder wenn der Seehund oft ins kalte Wasser flüchten muss, verzögert sich der Fellwechsel. Die Kälte verringert die Blutzufuhr zur Haut und durch den Mangel an Blut in der Haut verzögert sich der Wachsprozess. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Meeressäuger in aller Ruhe auf den Sandbänken liegen können.
Geheimtipp: Gerade in den späten Sommermonaten können wir dieses Naturphänomen bei uns im Nationalpark Wattenmeer z.B. im Langwarder Groden beobachten. Die besten Chancen habt ihr ca. 1 Stunde nach Hochwasser. Achtet hierfür bitte immer auf genügend Abstand zu den Meeressäugern und haltet euch an die Naturschutzregeln.