Welttag der Quallen

Wusstest du, dass Quallen schon seit über 500 Millionen Jahren unsere Meere bewohnen? Damit gehören Quallen zu den ältesten und anpassungsfähigsten Lebewesen der Meere. Sie kommen ohne Gehirn, Herz oder Knochen aus – und sind dennoch perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Ihre langsamen, rhythmischen Bewegungen und die schwebende Erscheinung machen Quallen zu faszinierenden Vertretern des Lebens im offenen Meer.

Am 3. November findet seit 2014 jedes Jahr der von Meeresbiolog:innen und Umweltschützer:innen ins Leben gerufene Welttag der Quallen (engl. World Jellyfish Day) statt.

Welche Quallen leben bei uns?

Es gibt weltweit rund 200 verschiedene Quallenarten. Sie sind oft schirm- oder glockenförmig und gehören zu den sogenannten Nesseltieren. Die bei uns in der Nordsee heimischen Arten haben einen Durchmesser von 1 bis 30cm. Sie tragen unter dem Rand ihres Schirmes und auf den verzweigten Ärmchen an ihrer Unterseite verschiedene Arten von Nesselkapseln, um ihre Beute zu fangen. Von den größeren Schirmquallen, die über einen Durchmesser von 10cm groß werden, befinden sich an unserer Küste fünf Arten: Kompass-, Wurzelmund- und Ohrenqualle sowie die Gelbe und Blaue Haarqualle.

Kompassqualle

Wie funktionieren die berüchtigten Nesselzellen?

Quallen bestehen zu 98% aus Wasser und sind die größten Planktontiere der Welt. Ihre Nesselkapseln zählen zu den kompliziertesten Zellen im Tierreich. Die Quallen lähmen damit ihre Beute und schützen die Qualle vor Feinden. Sogar abgetrennte Tentakelstücke oder tote Quallen können noch nesseln. Die Nesselzellen explodieren bei Berührung, wodurch in dem Bruchteil einer Sekunde (mit einer Geschwindigkeit von ca. 70 Stundenkilometern) ein Nesselschlauch aus der Kapsel geschleudert wird. Dieser kann die Beute umwickeln und mit dem Nesselgift lähmen oder sogar töten.

Ohrenqualle

Für den Menschen besteht in der Nordsee allerdings keine solche Gefahr. Vor Quallen, die euch beim Schwimmen oder Wattwandern an der Küste begegnen, braucht ihr also keine Angst zu haben.

blaue Nesselqualle

Quallen spielen auch eine wichtige ökologische Rolle: Sie ernähren sich von Plankton, dienen Fischen und Seevögeln als Nahrung und reagieren empfindlich auf Umweltveränderungen. Damit sind sie wertvolle Indikatoren für den Zustand der Nordsee.

Warum gibt es momentan besonders viele Quallen?

Ein wichtiger Auslöser für gewaltige Massenvermehrung von Quallen ist die Überdüngung der Küstenmeere, was inzwischen zu einem tieferliegenden Problem geworden ist. Vor allem über den Dünger in der Landwirtschaft gelangt massenhaft Stickstoff in die Flüsse und wird anschließend ins Meer gespült. Dadurch kann die Nahrung der Quallen, das mikroskopische Plankton, schneller wachsen.

kleine Wurzelmundqualle

Aber auch die Überfischung und die Meeresverschmutzung durch z.B. Plastikmüll sorgen dafür, dass die natürlichen Fressfeinde der Quallen sterben. Plastiktüten und Betonbauten bieten außerdem den idealen festen Untergrund, den die Quallen für das Anhaften der befruchteten Qualleneier im Polypenstadium brauchen.


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