Heute, 17.09.22, findet der „World Cleanup Day“, die größte Bottom-Up-Bürgerbewegung der Welt zur Beseitigung von Umweltverschmutzung und Plastikmüll statt. Durch Müllsammelaktionen sog. Cleanups setzen sich an diesem Tag Millionen Menschen weltweit für eine saubere, gesunde und plastikmüllfreie Umwelt ein. Darüber hinaus gibt es viele weitere Aktionen und Möglichkeiten sich das ganze Jahr über für die Beseitigung und Vermeidung von Umweltverschmutzung und Plastikmüll einzusetzen.
In diesem Zusammenhang möchten wir Euch heute über die Ergebnisse des Projekts unserer ehemaligen FÖJ-lerin Zoë Spiekermann informieren, die bis zum 31. August in unserem Nationalpark-Haus gearbeitet hat.
Zoë hatte sich für ihr FÖJ ein besonderes Projekt überlegt: Von März bis Ende August 2022 konnten Besucher des Hafens in Fedderwardersiel Zoës „Abstimmaschenbecher“ an der Hauswand des Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel nutzen und abstimmen, ob sich in einem Zigarettenfilter nun Plastik befindet oder eben nicht.
Viel zu häufig werden Zigarettenkippen einfach auf den Bürgersteig, die Wiese oder die Straße fallen gelassen. Dort bleiben Sie liegen oder werden durch den Wind in die Gewässer geweht. Ein Zigarettenfilter enthält verschiedene Polyethylene, also Kunststoffe, zum Filtern des Tabakrauches. Der Filter bräuchte 15-20 Jahre in der Natur um abgebaut zu werden. Wobei die giftigen Stoffe, die in dem Filter nach dem Rauchen stecken, es den Mikroorganismen im Boden zusätzlich erschweren, diesen zu zersetzen.
Mit dem Abstimmaschenbecher wollte Zoe auf diese Thematik aufmerksam machen.
In den 6 Monaten Standzeit wurden in dem Abstimmaschenbecher 550 Zigarettenstummeln gesammelt. Das mag für den ein oder anderen nicht viel klingen, aber selbst, wenn nur 5 Zigaretten davon sonst im Wasser gelandet wären, hätte das Projekt schon 300 Liter Wasser geschützt. Denn eine einzige Zigarettenkippe kann rund 60 Liter Wasser für Fische, kleinste Mikroorganismen und auch für den Menschen ungenießbar machen. Wären diese 550 Zigarettenstummeln nicht in einem Aschenbecher oder Mülleimer ordnungsgemäß entsorgt worden, hätten bis zu 33.000 Liter Wasser verunreinigt werden können. „Ich finde das schon sehr erstaunlich, welchen Einfluss man mit so einem einfachen Projekt erzielen kann“, sagt Zoë. Die Statistik zeigt auch, dass es vielen Menschen sehr wohl bewusst ist, dass in Zigaretten Plastik enthalten ist. Es wurde jedoch auch deutlich, dass noch nicht alle Menschen wissen, dass der Filter aus Plastik besteht. Insgesamt wurde mit 85 Kippen (15%) für nein und mit 465 Kippen (85%) für ja gestimmt.
„Letztendlich freue ich mich sehr, dass ich dieses Projekt umsetzen konnte“, schreibt Zoë, „Ich finde es für die Zukunft des Naturschutzes wichtig, Statistiken wie diese zu erstellen und Menschen aufzuklären. Mit meinem Projekt konnte ich die Welt ein Stückchen besser machen.“ Natürlich wurden alle Zigarettenstummel am Ende sorgfältig und umweltgerecht entsorgt.