Jeder weiß: Plastik ist nicht gut für die Umwelt. Doch oft bleibt dabei eine Frage offen: Wieso eigentlich?
Dass Plastik über Flüsse in die Meere gelangt und dort Tieren schadet, ist bereits bekannt. Auch, dass Plastik nicht verrottet, sondern sogar bis zu mehreren hundert Jahren braucht um sich in Mikroplastik zu zersetzen und auch so den Lebewesen weiterhin schaden kann.
Eine einfache Lösung dafür könnte Recycling sein, doch besser ist es, möglichst wenig Müll zu produzieren. Denn nur knapp 46% des Kunststoffmülls wird recycelt.
Natürlich ist es richtig, und auch wichtig, seinen Müll zu trennen, doch noch besser ist es, erst gar keinen Müll zu produzieren. So spart man Energie, Ressourcen und man schützt die Umwelt.
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22. Türchen: Waschmittel
Pro Jahr werden in Deutschland rund 630 000 Tonnen Waschmittel verbraucht. Dabei enthalten 119 von 300 Waschmitteln zugeführten Kunststoff, in fester oder flüssiger Form. Zudem enthalten sie Tenside auf Erdölbasis und schwer abbaubare Konservierungsstoffe. Um der Freisetzung dieser schädlichen Inhaltsstoffe in die Umwelt entgegenzuwirken, gibt es neben dem Öko-Waschmittel auch noch andere Möglichkeiten, saubere Wäsche zu bekommen.
Eine nachhaltige Alternative ist selbstgemachtes Waschmittel. Dieses kann man aus Kastanien oder aus Efeu herstellen.
Doch man muss zum nicht unbedingt in den nächstgelegenen Wald laufen, um Waschmittel selber machen zu können.
Hier haben wir ein Rezept für euch, welches mit nur drei Zutaten auskommt:
Ihr braucht:
2l Wasser, 30g geriebene Aleppo-Seife, 4 EL Waschsoda, Topf
Und so geht´s:
Erhitzt das Wasser in einem Topf und gebt die Seife und das Waschsoda unter ständigem Rühren hinzu
Kocht das Gemisch kurz auf und lasst es dann für ca. eine Stunde auskühlen
Lasst es nun nochmal aufkochen und rührt es um
Lasst das Gemisch nochmals für eine Nacht stehen. Rührt es danach nochmals um und fügt optional noch ein ätherisches Öl hinzu
Nun muss das fertige Waschmittel nur noch in ein geeignetes Gefäß gefüllt werden.
21. Türchen: Kosmetik
Das Peeling, die Bodylotion oder der Lippenstift – überall steckt Mikroplastik drin. Jährlich landen durch Kosmetikartikel rund 922 Tonnen Mikroplastik und rund 23 700 Tonnen gelöste Polymere in den deutschen Abwassersystemen.
Doch mit ein paar kleinen Veränderungen, kann man auch hier dafür sorgen, dass weniger Mikroplastik im Meer landet.
Zertifizierte Naturkosmetik darf unter anderem keine synthetischen Stoffe auf Mineralölbasis enthalten, darunter fällt auch Mikroplastik. Zudem wird dabei auch auf natürliche Inhaltsstoffe geachtet, die biologisch abbaubar sind.
Mittlerweile haben auch einige andere Produkte, die nicht unter Naturkosmetik fallen, ein eigenes Siegel, auf dem zu Beispiel „Mikroplastikfrei“ steht. Diese sind aber zum Teil nicht geprüft.
Um wirklich sicherzugehen, sollte man auf bekannte Naturkosmetik-Siegel achten, wie zum Beispiel das „Natrue“-Siegel.
20. Türchen: Wattepads und Wattestäbchen
Vor allem aus Baumwolle, manchmal noch mit Plastik: Wattepads und Wattestäbchen landen nach dem Gebrauch von nur wenigen Sekunden im Mülleimer. Dabei entsteht ein Berg von Abfall und zudem werden sehr viele Ressourcen und sehr viel Wasser bei der Herstellung verbraucht.
Als nachhaltige Alternative zu den Wattestäbchen aus Baumwolle eignen sich daher Stäbchen aus Bambus. Daneben gibt es auch bereits wiederverwendbare Q-tips aus Nylon und medizinischem Silikon.
Auch von Wattepads gibt es eine nachhaltige Variante. Mittlerweile kann man Wattepads kaufen, die man wiederverwenden kann. Man muss sie lediglich nach der Verwendung mit in die Waschmaschine schmeißen.
Doch solche wiederverwendbaren Pads kann man auch gut selbst machen:
Sucht euch dafür zwei Stoffe aus, die ihr gerne verwenden würdet, am besten aus zwei alten Kleidungsstücken oder Handtüchern und schneidet nun zwei Kreise daraus aus. Legt sie aufeinander und näht sie rundherum zusammen.
Nach dem Gebrauch kommen sie einfach mit in die Wäsche.
19. Türchen: Reinigungswasser
Viele benutzen es jeden Abend: Reinigungswasser. Aufgetragen auf einen Wattepad (dazu erfahrt ihr morgen genaueres) dient es dazu Make-up und Schminkreste zu entfernen. Da Reinigungswasser in Plastikflaschen verkauft wird, entsteht viel Müll.
Seit einiger Zeit gibt es Reinigungswasser auch in fester Form. Ihr bekommt es in fast jedem Drogerieladen in Papier verpackt oder sogar unverpackt. So könnt ihr eine Menge Müll sparen.
18. Türchen: Rasierer
Täglich werden 11 Millionen Einwegrasierer verkauft. Pro Jahr landen über 4 Milliarden Einwegrasierer im Müll.
Einwegrasierer bestehen zu einem Großteil aus Plastik. Wer dieses Plastik sparen möchte, kann einen Rasierhobel verwenden. Rasierhobel bestehen meist aus Edelstahl und haben einen Holzgriff. Auch die Rasierklingen kommen ganz ohne Plastik aus. Eine Klinge hält mehrere Monate und kann noch gedreht werden, wenn die eine Seite stumpf geworden ist.
17. Türchen: Deo
In Drogerien füllen sie meist mehrere Regale: Deos. Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass die meisten Deos in einer Aluminiumflasche verkauft werden. Diese haben somit eine sehr schlechte Ökobilanz. Auch Deos in Glasflaschen haben noch immer einen Deckel aus Plastik. Etwas nachhaltiger dagegen sind Deos in Form von Creme. Diese werden zwar auch im Glas mit einem Aluminiumdeckel verkauft, der in den Plastikmüll kommt, doch sie halten länger als flüssige Deos. Eine noch nachhaltigere Variante ist festes Deo. Dieses wird in Verpackungen aus Karton verkauft und ist noch ergiebiger als die Cremes.
Wer möchte, kann sein Deo mit wenigen Mitteln aber auch ganz einfach selbst herstellen. Dann weiß man auch was drin ist.
16. Türchen: Seife, Shampoo und Duschgel
Pro Jahr werden rund 2.075 Millionen leere Plastikflaschen von Seife, Shampoo und Duschgel allein in Deutschland in den Müll geschmissen.
Dabei gibt es bereits eine einfache Möglichkeit, diesen Müll zu reduzieren, denn Seife gibt es schon immer in fester Form. Doch auch Shampoo und Duschgel gibt es auch als feste Alternativen und sie sind mittlerweile in jeder Drogerie erhältlich. Verpackt sind sie meist in einer umweltfreundlichen Verpackung oder sogar gar nicht. Meist sind sie auch ergiebiger als flüssige Produkte. Wenn man zusätzlich auf Naturkosmetik achtet, hat man gleichzeitig auch nur natürliche Inhaltsstoffe in seinem Produkt, die biologisch abbaubar sind.
Wer also das nächste Mal zum festen Stück greift, spart nicht nur Geld, sondern auch eine Menge Plastik!
15. Türchen: Zahnpasta
Nicht nur bei der Zahnbürste, sondern auch bei der Zahnpasta ist es möglich Plastik zu sparen. Zahnpasta wird üblicherweise in Tuben aus Plastik verkauft. Doch diese kann Schadstoffe enthalten. Zudem können auch die Inhaltsstoffe der Zahnpasta gesundheitsschädlich sein. Manche Zahnpasten enthalten sogar Mikroplastik.
Doch dieses Plastik lässt sich vermeiden. Zahnpasta gibt es nämlich bereits in Tablettenform. Zum Zähneputzen muss man eine Tablette mit den Zähnen zerkauen und anschließend ganz normal mit der Zahnbürste putzen. Verkauft werden die Zahnputztabletten in Papierverpackungen und sind bereits in einigen Drogerien zu kaufen. Alternativ kann man Zahnpasta auch selbst herstellen.
14. Türchen: Zahnbürste und Zahnseide
Machen wir in der dritten Woche mal im Badezimmer weiter.
Täglich benutzen wir sie: unsere Zahnbürste. Und ob diese nun elektrisch ist, oder auch nicht – sie besteht aus Plastik. Und diese kann unter Umständen sogar Schadstoffe enthalten.
Eine nachhaltige Variante der Zahnbürste gibt es aus Bambus und ist mittlerweile in fast jeder Drogerie zu finden. Auch Zahnseide aus Bambus gibt es bereits. Und auch, wenn dieser Rohstoff größtenteils aus China importiert wird und durch die langen Transportwege eine Menge Treibhausgase in die Umwelt gesetzt werden, hat er einige Vorteile. Bambus wächst schnell nach und ist sehr widerstandsfähig. Deshalb muss man beim Anbau kaum Pestizide oder Düngemittel verwenden. Wenn die Zahnbürste ausgedient hat, kann sie einfach im Biomüll entsorgt werden. Auch die benutzte Zahnseide kann in der Biotonne landen. Vielleicht greift ihr das nächste Mal zur Bambuszahnbürste, anstatt zur üblichen Bürste aus Plastik.